World of Warcraft
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Patch 10.2.5

Was hat der Amoklauf mit World of Warcraft zu tun?

Geschrieben von Lita am 13.03.2009 um 10:28

Pressefreiheit ist ein in Deutschland garaniertes Grundrecht, welches auch gut und wichtig ist. Wenn jedoch die vermeintlich seriöse Presse mit schlecht recherchierten Halbwahrheiten aufwartet, ist es für jeden Redakteur ein Graus das lesen zu müssen.

Bedauerlichweise kam es vor zwei Tagen in dem kleinen Ort Winnenden zu einen erneuten Amoklauf, was wir sehr traurig finden. Unser Mitleid und unsere Anteilnahme ist mit den Opfern und ihren Angehörigen.

Sehr schnell stellt sich die Frage nach den Motiven des Täters und man fragt sich, wie so etwas passieren konnte und wie solche Taten zu verhindern sind. Tim Kretzschmer, der 17jährige Todesschütze, hatte vermutlich seine Gründe, die ihn zu diesem grauenvollen Schritt bewogen hatten, doch wo sind die Ursachen für diese Gründe zu suchen? Die ermittelnden Beamten untersuchen nun sein Umfeld und seine Freizeitbeschäftigungen, in der Hoffnung einen Hinweis zu finden. Unter anderem wurde dabei auch sein Computer untersucht, denn anhand der Spiele, die er spielte, der Musik, die er hörte und der Filme, die er sah, erhofft man sich Anhaltspunkte finden zu können.

Natürlich kocht in diesem Zusammehang auch die alte Diskussion über die potentielle Gefahr verschiedener Computerspiele hoch. So kann man in einigen vermeintlich seriösen Berichten lesen, dass er Counter-Strike und World of Warcraft gespielt haben soll. Möglicherweise liegt es am Bekanntheitsgrad der beiden Spiele oder an der Reiz-Reaktions-Wirkung, die diese beiden Spieltitel auslösen, dass beide schnell in die Schublade "Killerspiel" gesteckt werden und eine von ihnen ausgehende Gefahr hochstilisiert wird. Der Focus formuliert beispielsweise folgenden Satz:

"Dass sein Hang zu Waffen und Computerspielen wie Counter Strike und World of Warcraft einmal einen Amoklauf dieses Ausmaßes auslösen würde – damit hat hier niemand gerechnet."

Sind Computerspiele tatsächlich einer der Auslöser für einen Amoklauf? Glücklicherweise gibt es jedoch auch vermehrt Psychologen und Pädagogen, die eine etwas andere Perspektive einnehmen und deutlich machen, dass virtuelle Welten für Menschen, die in ihrem realen Leben nichts zu erwarten oder zu verlieren haben, eine Art Fluchtpunkt darstellen, weil sie dort Bestätigungen und Kontakte finden, die sie im wahren Leben vergeblich suchen. Dies scheint logischer, denn es gibt in den virtuellen Welten viele tausend Spieler, die dort ihre Freizeit entspannt verbringen, die Spaß an der Bestätigung haben, die ihnen ein erfolgreicher Spielverlauf gibt. Dort zählt nicht die Markenklamotte, der schulische Erfolg oder der angesagte Freundeskreis, sondern einfach die Freude am Spielen und das gemeinsame Erreichen von Erfolgen, durch gute Zusammenarbeit und Teamfähigkeit. Wer dort im Vergleich zu seinem Alltagsleben erfolgreich ist, könte schon geneigt sein, diese Welt als die lebenswertere anzusehen und sich lieber dort aufzuhalten, als in der rauen und unfreundlichen Wirklichkeit. Sollte dann aber die Diskussion nicht eher dahin gehen, dass man überlegt, wie man Jugendlichen, die am Rande der realen Gemeinschaft stehen, reale Erfolge ermöglichen kann? Wie man ihnen helfen kann sich in ihrem ungeliebten Alltag zurechtzufinden, damit das Spiel wieder ein Spiel ist und nicht der einzige Fluchtpunkt, um überhaupt einmal anerkannt zu werden?


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Kommentare:
Geschrieben von Hellass am 14.03.2009 um 09:47

WoW verursacht eigentlich genau das Gegenteil. Anstatt dass man gegen Leute Spielt kämpft man zusammen. Man wird eher sozial als zum Amokläufer!

Geschrieben von Gerry am 13.03.2009 um 15:49

Man kann am Ende nicht frage welcher Tropfen das Faß zum überlaufen gebracht hat, sondern was das Faß voll gemacht hat. Aber es halt mal leichter schnell einen Schuldigen hin zu stellen, als nach der Ursache zu suchen. Nur eine Sache alleine bringt wohl kaum einen Menschen zu so einer Tat. Das ist sicher ein langer Prozess der sicher von fielen Faktoren beeinflusst wird.
Man muß sich ja auch fragen warum man da auf die Computerspiele kommt, hat schon mal einer ins Fernsehen geguckt, bei den Filmen für unsere Kleinsten und um was es da geht, nur um Mord, Tod und Verrat. Aber mit denen will sich halt keiner wirklich anlegen.
Ich denke so eine schreckliche Tat ist keine Anklage gegen einen oder etwas, es ist eine Anklage gegen die Gesellschaft, wen wir sind es die sich fragen müssen, was haben wir falsch gemacht das es so weit gekommen. Aber das würde auch heißen das man viel unangenehme fragen stellen muß und ein Ausweg schwer ist. WER WILL SICH DAS SCHON ANTUN?

Geschrieben von mkgreenz am 13.03.2009 um 11:19

Das ist auch meine Meinung! Die Gesellschaft und die Politik macht es sich zu einfach und stellt die Computerindustrie an den Pranger. Das es aber ein langer Weg ist, bis ein Mensch so eine Tat in die Realität umsetzt würde eine nötige Beschäftigung mit ernsteren gesellschaftlichen Problemen bedeuten, beispielsweise das der Druck innerhalb unserer Leistungsgesellschaft für Jugendlich nahezu untragbar wird, weil man mit 16/17 einfach nicht bodenständig ist und bestimmte Dinge einfach verarbeiten muss und leider heutzutage immer wieder alleine gelassen werden. Viele Menschen sind froh das sie eine Community gefunden haben in der sie was wert sind und Freundschaften haben. Ich selber spiele schon seit meinem 8. Lebensjahr Computerspiele und ich habe noch nie solche Gedanken gehegt und habe viele reallife Freunde, Arbeit und Spaß am Leben.

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