Der letzte Tag eines Prinzen

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Danmaster
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Der letzte Tag eines Prinzen

Beitrag von Danmaster »

Arthas, der Prinz von Lordaeron, unternahm alles um sein Volk vor dem drohenden Untergang zu retten. In seiner Verzweiflung versuchte er es mit immer extremeren Mitteln, jedoch vergebens. Die Untote Armee rückte immer näher und mit jedem gefallenen Krieger des Lichts, entstand ein neuer hirnloser Diener der Geissel.

Uther warnte Arthas und wollte ihn davor bewahren, seinen Verstand zu verlieren in seinem Verlangen sein Königreich zu beschützen, doch er hörte nicht. Stattdessen machte er sich auf den Weg nach Northrend, um dort mehr über seinen Feind zu erfahren...

Zur selben Zeit machte sich Muradin Bronzebeard auf den Weg nach Tirisfal. Das Zwergenvolk konnte dem Grauen, was sich gerade in Lordaeron abspielte, nicht länger den Rücken zukehren. Mit der 3.Greifenstaffel, der 9.Dampfpanzerdivision und seiner Leibgarde machte sich der Bruder des Zwergenkönigs auf den Weg ins Menschenkönigreich um ihnen in der dunkelsten Stunde beizustehen.

Ein nebliger Schleier verschlingte Tirisfal und ein modriger Geruch verbreitete sich im ganzen Land, ein Vorzeichen für die immer näher rückende Untote Armee. Das kleine Dörfchen Brill war leer, alle Bewohner flohen in die sichere Burg um sich dort zu verschanzen. Die Erde bebte, als die Dampfpanzer vorbeifuhren. Muradin sass auf seinem Schlachtwidder und sah sich um, nichts erinnterte mehr an das einst so idyllische Land des nördlichen Menschenkönigreiches. Schliesslich kamen sie vor den Toren von Lordaeron an.

Langsam öffnete sich die Falltür und der Zwergenprinz trat ein. Im Innenhof waren riesige Haufen von verbrannten Menschenleichen, verbrannt, um zu verhindern dass sie nicht eine Existenz als Untote weiterführen mussten. In den profisorisch aufgebauten Behausungen hörte man, wie die Menschen jammerten und um ihre Angehörigen trauerten, manche schrien sich das Leid aus der Seele, ein paar torkelten im Hof herum, anscheinend mit den Nerven völlig am Ende.
So viel Leid hatte Muradin noch nie erlebt, nicht einmal während Ironforge belagert wurde und sein Volk für Monate in der Festung verharren musste. Muradin stieg von seinem Widder ab und machte sich auf den Weg zum Thronsaal. Vorbei an etlichen Statuen und treuen Wächtern des Lichts gelangte er schliesslich zum König. Muradin verbeugte sich vor dem König der Menschen und begrüsste ihn. "Ich hätte nie gedacht, dass uns einmal die Zwerge von Khaz Modan beistehen würden. Doch nun seid ihr hier um unser Land vor dem Untergang zu bewahren." Muradin antwortete:"Falls Euer Königreich fallen würde, würde Khaz Modan wohl das gleiche Schicksal erwarten. Ausserdem bewahrten Eure Paladine uns vor den blutrünstigen Orcs, als unsere Vorräte in Ironforge knapp wurden. Unser Volk möchte dies wieder gut machen.", nach diesen Worten verbeugte sich Muradin erneut vor Terenas. "Nun, Ihr seid sicher erschöpft von Eurer Reise. Ruht euch erstmal aus. Es wird sich dann jemand um Euer Gefolge kümmern."
Muradin wurde in einen Schlafsaal gebracht. Ihm war jedoch gar nicht zum Schlafen zumute. Mit offenen Augen lag er im Bett und betrachtete das Wappen von Lordaeron an der Decke, welches überal zu finden war. Der Geruch von Asche und vermodernden Leichen war kaum zu ertragen, Geschweige denn das Geschrei der Menschen in der letzten Bastion von Tirisfal. Obwohl Muradin gar nicht müde war, fiel er in einen tiefen Schlaf. Als er wieder aufwachte und sich aufrichtete, war es still. Kein Geschrei mehr hallte durch die Gänge der Burg. Diese bedrückende Stille gefiel Muradin überhaupt nicht. Er nahm seine Axt und seinen Streitkolben und machte sich auf um den Grund für diese unheimliche Stille herauszufinden. Der Innenhof war leer, die Dampfpanzer waren nicht mehr da, grosse Greifenfedern lagen auf dem Boden. Der Prinz umklammerte seine Waffen so fest wie es ging, als ob ihm jederzeit etwas grosses, böses entgegenspringen könnte. Die Tore zum Thronsaal standen weit und offen da, er trat ein und ging erneut an den Statuen vorbei. Es schien so, als ob ihn die Blicke der steinernen Wächter verfolgten. Als er schliesslich den Thronsaal erreichte, fand er den König ermordet vor. Seine Augen standen weit und offen, er thronte immer noch auf seinem Sitz, welcher blutüberströmt war. Wer schaffte es, einfach so in eine voll besetzte Burg einzudringen und einen König zu ermorden?

"Sie an, Muradin Bronzebeard, was für eine Ehre dass du dich zu unserer kleinen Familiensitzung gesellst." Muradin drehte sich um, vor ihm stand Arthas, der Sohn von Terenas, Prinz von Lordaeron. Doch etwas sagte ihm, dass er nicht mehr der Arthas war, dem er vor einigen Jahren begegnete. Wahnsinn war im ins Gesicht geschrieben, seine Haut hatte einen blassblauen Farbton angenommen und in seiner Hand umklammerte er ein grosses Runenschwert. "Arthas? Was ist hier geschehen?", fragte Muradin verdutzt. Arthas lachte, als ihm der Zwergenpinz diese Frage stellte. "Nun, es gab da ein paar Differenzen zwischen mir und meinem Vater.", sagte Arthas und schaute den toten König mit seinem wahnsinnigen Blick an und wandte sich anschliessend wieder Muradin zu. "Euch blüht das gleiche Schicksal Zwergenprinz, Euch und ganz Azeroth." Muradin trat ein paar Schritte zurück.
"Macht euch bereit zu sterben", schrie Arthas Muradin zu. Völlig entsetzt machte sich der Zwergenprinz bereit, während Arthas auf ihn zustürmte. Er parierte den ersten Schlag mit seiner Axt und versetzte Arthas mit seinem Kolben einen Schlag in den Bauch. Ein normaler Gegner hätte diesen Schlag nicht überlebt, Arthas jedoch lächelte nur und holte zum nächsten Schlag aus. Die beiden Prinzen boten sich einen langen Kampf im Thronsaal. Muradin zeigte leichte Anzeichen von Erschöpfung, während Arthas immer noch mit derselben Intensität weiterkämpfte wie zu beginn des Duells. Arthas lachte, als Muradin erschöpft in einer Ecke des Thronsaals keuchte. "Achja, was ich euch noch sagen wollte, als ich in Northrend unterwegs war begenete ich eurem Bruder Brann. Es war ein leichtes diesen jämmerlichen Schwächling zu töten." Wutentbrannt schrie der Zwergenprinz auf und stürmte mit letzter Kraft auf den Todesritter zu. Dieser wich dem Schlag geschickt aus und rammte ihm sein Schwert in den Rücken. Muradin spürte, wie ihn die kalte Klinge durchbohrte. Der neue Diener des Lich Königs zog das Schwert wieder heraus. Der Zwerg torkelte und stürzte zu Boden.
Arthas kniete sich neben dem sterbenden Prinzen hin und flüsterte ihm ins Ohr:"Bald werde ich deinen Bruder, den letzten Bronzebeard, finden und töten. Ganz Azeroth wird dann der Geissel gehören, nichts wird mehr an das Zwergenvolk und an die Allianz erinnern." Nach diesen Worten stiess Muradin seinen letzten Atemzug aus.

Dies war der letzte Tag des Zwergenprinzen Muradin Bronzebeard.
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